Blog / Die Macht der Timing-Funktionen

Der Umfang eines vollständigen Onlinekurses kann Kursteilnehmer schnell überfordern und sogar dazu führen, dass ein Teilnehmer gar nicht erst mit der aktiven Durcharbeitung des Kurses anfängt.

Das ist aus mehreren Gründen problematisch, denn:

  • es wird keine Bindung zwischen dir und deinem Kunden erzeugt,
  • der Lernerfolg wird gehemmt oder bleibt sogar ganz aus,
  • eine langfristige Bindung zwischen dir und deinem Kunden ist eher unwahrscheinlich.

Es kann daher durchaus hilfreich sein, deine Kursinhalte jeweils erst nach verschiedenen zeitlichen oder ereignisbasierten Komponenten freizuschalten - und diese nach Ablauf einer bestimmten Zeit ggf. auch wieder zu sperren.

Im folgenden erhältst du einen Überblick über die verschiedenen Timing-Möglichkeiten sowie ihre technische Umsetzung in deinem Coachy-Mitgliederbereich.

Freischaltung nach automatisierten Zeitplan

Eine Möglichkeit besteht darin, einen Onlinekurs sukzessive nach einem bestimmten vorher festgelegten Zeitplan freizuschalten.

Die Inhalte des Kurses werden also nicht direkt vollständig mit dem Kauf freischaltet. Stattdessen bekommt der Kunde mit seinem Kauf erst einmal nur Zugriff auf ein oder zwei Kapitel. Die weiteren Kapitel folgen dann sukzessive die darauffolgenden Tage oder Wochen.

In deinem Coachy-Mitgliederbereich kannst du dafür mithilfe der “zeitlichen Steuerung” einstellen, wie viele Tage nach dem Kauf eine Lektion oder ein Kapitel für den Kunden automatisiert freigeschaltet werden soll.

Wie eine solche Steuerung für deinen Kurs genau aussehen sollte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Hier spielt zum einen der zeitliche, vor allem aber auch inhaltliche Umfang deiner Inhalte eine große Rolle. Da das Ganze automatisiert gesteuert wird, solltest du hierbei daher Fragen berücksichtigen wie:

Wie viel möchtest oder kannst du deinen Teilnehmern auf einen Schlag “zumuten"?

Diese Komponente ist vor allem davon abhängig, wie viel Zeit für die Durcharbeitung deines Kursabschnitts benötigt wird. Auch kurze Kursabschnitte können überfordern, wenn sie anspruchsvollen Inhalt enthalten. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, den Kurs in kürzere Abschnitte zu unterteilen. So kann sich das Gelernte zwischen den einzelnen Lerneinheiten besser setzen. Außerdem bleibt der Kursteilnehmer so wahrscheinlich motivierter dabei und freut sich darauf, wenn neue Inhalte freigeschaltet werden.

Wie viel Zeit sollte bzw. kann zwischen zwei Kurseinheiten liegen?

Eine zu kurze Zeitspanne führt ggf. dazu, dass sich der Lerninhalt des letzten Abschnitts noch nicht richtig gefestigt hat. Je nachdem, um welche Art von Kurs es sich handelt, muss der Teilnehmer das Gelernte vielleicht erst in der Praxis oder in Übungen anwenden, bevor er mit dem nächsten Abschnitt fortfahren kann. Eine zu lange Pause zwischen den Abschnitten kann hingegen dazu führen, dass der Kursteilnehmer den Faden verliert.

Wie sieht deine Zielgruppe aus?

Anfänger brauchen selbst für scheinbare einfache Sachverhalte meist deutlich mehr Zeit, als du das als “Profi” auf deinem Gebiet benötigst. Versetze dich also in ihre Lage. Auch scheinbar kleine Lernfortschritte können für einen Anfänger bereits große Erfolgserlebnisse sein. Zelebriere diese Fortschritte, indem du ihnen bewusst Zeit zum Durchatmen gibst. So können sich die Grundlagen setzen. Fortgeschrittene benötigen hingegen vielleicht etwas mehr Input, damit sie sich nicht langweilen.

Es gibt hier also keine pauschale Antwort für die eine “perfekte” zeitliche Steuerung. Jeder Kurs und jede Zielgruppe ist anders. Aber es lohnt sich, hier einmal ein bestmögliches Konzept auszuarbeiten. So kannst du deine Kursteilnehmer Schritt für Schritt an die Kursinhalte heranführen.

Onlinekongress mit festem Veranstaltungskalender

Ein typisches Beispiel für die Nutzung der zeitliche Steuerung sind Onlinekongresse, bei der die Inhalte zu festen Kalenderdaten freigeschaltet werden.

In einem Onlinekongress kommen verschiedene Experten eines Themas zusammen. In der Regel findet ein solcher Kongress über mehrere Tage statt. Die Gespräche, Vorträge und Interviews des Kongresses werden dabei zu bestimmten vorher festgelegten Zeitpunkten freigeschaltet. Außerdem sind die Inhalte dabei häufig auch nur für eine kurze Zeit (z.B. einen Tag) verfügbar. Durch diese Verknappung wird sichergestellt, dass die Kongressteilnehmer die Inhalte auch tatsächlich anschauen. Mehr dazu weiter unten.

Mit Hilfe der zeitlichen Steuerung kannst du für jedes Video ein exaktes Datum mit Uhrzeit festlegen, zu dem dieses dann automatisch freigeschaltet wird. Somit musst du während des Onlinekongresses selbst also keine verwaltungstechnischen Aufgaben mehr vornehmen und kannst dich stattdessen voll auf den Inhalt und das Feedback deiner Teilnehmer konzentrieren.

Mehr Informationen zu den Möglichkeiten von Onlinekongressen findest du hier.

Gruppencoachings

Auch für das Coaching von Gruppen, in denen ein gewisser Austausch untereinander stattfindet, ist die Verwendung der zeitlichen Steuerung perfekt geeignet. Denn so stellst du sicher, dass die Gruppenteilnehmer auch im gleichen Tempo vorgehen.

Alle Gruppenteilnehmer haben somit zu jedem Zeitpunkt den gleichen Wissensstand. Das ist zum Beispiel dann wichtig, wenn du deinen Onlinekurs mit Gruppen-Calls begleitest. Ein solcher ergibt schließlich wenig Sinn, wenn alle Teilnehmer einen komplett anderen Stand haben.

Man erreicht also eine ähnliche Lernumgebung, wie man es auch aus der Schule oder Universität kennt. Lernfortschritte werden gemeinsam und im gegenseitigen Austausch gemacht.

Benachrichtigung über neue Inhalte

Deine Kursteilnehmer sollten natürlich auch darüber Bescheid wissen, sobald es neue Inhalte für ihren Videokurs gibt. Daher empfiehlt es sich, ein entsprechendes Benachrichtigungssystem einzurichten. Dafür kannst du einen E-Mail-Autoresponder wie z.B. Quentn mit deinem Coachy-Mitgliederbereich verknüpfen, über welchen du dann einstellen kannst, zu welchem Zeitpunkt automatisch eine Mail an einen Kursteilnehmer versendet werden soll.

Deine neuen Kursteilnehmer kannst du dafür vollkommen automatisiert von Coachy zu deinem E-Mail-Autoresponder übertragen lassen. In deinen Kurseinstellungen kannst du außerdem einstellen, dass beim Kauf eines bestimmten Kurses automatisch ein sog. “Tag” vergeben wird.

Dieser “Tag” kann dann der Auslöser für den Start einer E-Mail-Kampagne sein, welche entsprechend passende Mails basierend auf deiner zeitliche Steuerung versendet. Bei dem Anbieter “Quentn” sieht das dann z.B. so aus:

Insgesamt läuft der Prozess ab dem Kauf dann wie folgt ab:

Kursinhalte nur für eine bestimmte Zeit zur Verfügung stellen

Tatsächlich kaufen viele Menschen Onlinekurse, ohne diese jemals zu konsumieren. Da die Inhalte nach dem Kauf in der Regel ohne zeitliche Beschränkung zur Verfügung stehen, vertagen sie es einfach immer weiter in die Zukunft, sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Irgendwann rückt das Thema so weit in den Hintergrund, dass sie ihren Kauf komplett vergessen haben - ohne auch nur einmal in den Kurs hineingeschaut zu haben.

Eine gewisse “Verknappung” der Kursinhalte kann daher durchaus sinnvoll sein. Das soll deinen Kunden natürlich nicht bedrängen, sorgt aber für einen gewissen “Selbstschutz” vor Prokrastination und Aufschieberitis. So könntest du beispielsweise festlegen (und entsprechend kommunizieren), dass ein Kurs erst einmal nur für ein Jahr verfügbar sein soll und ein verlängerter Zugang dann extra kostet. Auch die Inhalte von Onlinekongressen sind aus den genannten Gründe oft für nur für jeweils 24h verfügbar.

Wie stellst du diese Beschränkung jetzt in deinem Coachy Mitgliederbereich ein? Auch hier kannst du wieder die Funktion der zeitlichen Steuerung nutzen:

Deinem Mitglied wird diese Limitierung dann auch entsprechend in der Übersicht angezeigt:

Alternativ kannst du einen Zugang zum Kurs auch direkt im Zugang selbst beschränken. Im Gegensatz zu der zeitliche Steuerung (in der die Mitglieder immer einer bestimmten Gruppe zugeordnet werden), wird die Beschränkung auf Zugangsebene den Mitgliedern einzeln zugeordnet.

Deine Entscheidung, ob du die Beschränkung über die zeitliche Steuerung oder Zugangsebene einstellst, solltest du vor allem von deiner Zukunftsplanung abhängig machen:

Wenn du beispielsweise erwägst, die Beschränkung des Zugangs in der Zukunft doch nochmal für alle Mitglieder verlängern zu wollen, dann solltest du besser mit der zeitliche Steuerung arbeiten. Denn hier musst du dann einfach nur die zeitliche Steuerung bearbeiten, welche sich dann automatisch auf alle Mitglieder auswirkt, die dieser zeitlichen Steuerung zugeordnet sind.

Die Beschränkung auf Zugangsebene kann bzw. muss bei einer nachträglichen Änderung für jedes Mitglied einzeln über die Mitgliederverwaltung geändert werden.

Ausnahmen festlegen

Es kann immer vorkommen, dass du für ausgewählte Kursteilnehmer Ausnahmen festlegen musst, für die die standardmäßig festgelegte zeitliche Steuerung nicht gelten soll. Auch das ist problemlos möglich.

So kannst du die einem Mitglied zugeordnete zeitliche Steuerung über die Mitgliederverwaltung deines Mitgliederbereichs einfach wieder entfernen, indem du die zeitliche Steuerung über Papierkorb-Button von dem Mitglied löst.

Auch der Startzeitpunkt für die zeitliche Steuerung muss aus diversen Gründen manchmal verändert werden. Das ist über den sog. Referenzzeitpuntk möglich. Dieser Zeitpunkt legt fest, zu welches Datum die dem Mitglied zugeordnete zeitliche Steuerung rechnerisch starten soll. Der Referenzzeitpunkt kann ebenfalls über die Mitgliederverwaltung angepasst werden.

Kursteilnehmer persönlich begleiten und manuell freischalten

Neben den automatisierten zeitlichen Steuerungen besteht außerdem die Möglichkeit, Kursabschnitte einzeln manuell freizuschalten.

Du kannst also selbst individuell entscheiden, wann welcher Inhalt für welchen Kursabsolventen freigeschaltet werden soll. Während du bei der zeitlichen Steuerung also vorab eine bestimmte Freischaltung der Kursinhalte festlegst, kannst du beim manuellen Freischalten sehr viel individueller vorgehen.

Das manuelle Freischalten von Inhalten eignet sich daher insbesondere in Fällen, wo du deine Kursteilnehmer persönlich begleitest und selbst entscheiden möchtest, wann sie welchen Inhalt sehen können. Das kann z.B. dann der Fall sein, wenn du Kunden parallel zu deinem Onlinekurs im Rahmen eines persönlichen Coachings begleitest. Da du durch das Coaching im direkten Austausch mit deinem Teilnehmer stehst, weißt du so genau, wann ein thematisch passender Inhalt des Onlinekurses freigeschaltet werden sollte.

Für “klassische” Onlinekurse ist das manuelle Freischalten hingegen oft weniger geeignet, weil es einen relativ hohen Verwaltungsaufwand darstellt. Außerdem erfordert es fast zwingend, dass du einen direkten Austausch zu deinen Kursteilnehmern pflegst. Nur so kannst du schließlich entscheiden, wann der nächste Kursabschnitt individuell für einen Teilnehmer freigeschaltet werden sollte.

In deinem Coachy-Mitgliederbereich kannst du über die Mitgliederverwaltung ganz einfach einstellen, welches Kapitel für welches Mitglied verfügbar sein soll. Mehr Infos dazu erhältst du hier.

Inhalt nach dem Bestehen eines Tests freischalten

Du möchtest deine Kursteilnehmer noch aktiver in den Kurs einbeziehen? Kein Problem! Mit Tests kannst du das gelernte Wissen aus dem Kurs abfragen und somit den Lernfortschritt kontrollieren.

Auch die Freischaltung deiner Kursinhalte kannst du vom dem Bestehen dieser Tests abhängig machen. Das jeweils nächste Kapitel wird dann erst nach Bestehen eines Tests freigeschaltet.

Dafür kannst du in deinem Coachy-Mitgliederbereich in den “Optionen” des entsprechenden Tests einfach die folgende Funktion aktivieren:

Die Funktion eignet sich übrigens auch perfekt, wenn du deinen Kursteilnehmern am Ende des Kurses noch eine Belohnung für das erfolgreiche Bestehen eines Tests geben möchtest.


Du siehst, es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, mit denen du deine Kursteilnehmer Stück-für-Stück an deine Inhalte heranführen und damit gleichzeitig sicherstellen kannst, dass der Kurs auch tatsächlich konsumiert wird.

Trotzdem ist eine sequentielle Freischaltung aber natürlich auch nicht in jedem Fall passend. In manchen Branchen ist es durchaus sinnvoll, dass alle Kursinhalte sofort freigeschaltet werden. Außerdem erwarten viele Kunden auch einfach, dass ein Kurs nach dem Kauf auch sofort verfügbar ist. Sie haben schließlich (zumindest häufig) dafür gezahlt. Man sollte sich also wirklich genau überlegen, wo eine zeitliche Steuerung Sinn ergibt und wie man das Ganze gegenüber seinen Kunden und Kursteilnehmern kommuniziert.

Wenn du noch Fragen zur technischen Umsetzung hast, steht dir unser Support immer gerne zur Verfügung.

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